Die Stadtverwaltung hat am Dienstag, 21.01.2020 die neue Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung vorgestellt und am Abend in den Gemeinderat eingebracht. Die Südwestpresse berichtet darüber. Für uns nicht überraschend: Es fehlen weiterhin Plätze. Zwar wurden seit 2016 rund 400 Plätze neu geschaffen, doch die Zahl der Kinder ist in den letzten deutlich stärker gestiegen als die Gesamtbevölkerung und das wird auch so bleiben. Dazu kommen die Auswirkungen der neuen Stichtagsregelung für die Einschulung, durch die eine dreistellige Zahl von Plätzen nicht vergeben werden kann.
Gut versteckt im Artikel steckt eine Nachricht, die uns fassungslos macht: Bürgermeister Hahn hat öffentliche Gedankenspiele angestellt, die Gruppengrößen um zwei Kinder zu erhöhen und die Teams in den Einrichtungen durch fachfremde Kräfte zu ergänzen. Was das bedeutet? Teams, die heute schon an der Maximalauslastung der Einrichtungen arbeiten werden mit zusätzlichen Kindern „belohnt“. Dazu bekommen sie zur Unterstützung Kollegen, die keine gleichwertige pädagogische Qualifikation mitbringen. Da reden und arbeiten wir seit Jahren an der Qualität, attraktiven Arbeitsbedingungen und Wertschätzung für die Mitarbeiter. Die Stadt investiert eine Menge Geld in die Fachkräftewerbung – und dann sowas. Das ist eine grobes Foul an allen Trägern, an den Kindern und Eltern und vor allem an den Fachkräften. Rote Karte für solche Pläne! Auch die Aussicht auf ein zeitlich befristetes Provisorium macht die Sache nicht besser. Betreuungsplätze um jeden Preis? Die Sorge, dass solche einfachen Rezepte bei den Entscheidungsträgern verfangen ist nicht von der Hand zu weisen. Wir appellieren an alle Gemeinderatsfraktionen, dieser vermeintlich einfachen Lösung nicht zu folgen!